In der Medizinforschung erfolgt die Beurteilung der Wirksamkeit einer Behandlungsmethode an klassischen Indikationen, die sich an Krankheitsdiagnosen orientieren. Zwar werden in der Osteopathie auch indikationsspezifische Aspekte berücksichtigt, jedoch orientiert sich die osteopathische Therapie vorrangig an der aktuellen, individuellen Befundkonstellation des Patienten, und nicht an einer Krankheitsdiagnose. Vor diesem Hintergrund lässt sich ahnen, dass der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit osteopathischer Medizin ein schwieriges Unterfangen sein muss.
Trotz des oben angedeuteten Dilemas kamen zwei von der Bundesärztekammer im Jahr 2009 zur Beurteilung der Wirksamkeit osteopathischer Verfahren beauftragte Gutachter zu dem Schluss (Dtsch Arztebl 2009; 106(46): A-2325/ B-1997/ C-1941), dass für einige Bereiche der osteopathischen Befunderhebung und Therapie sowie bestimmter Techniken bereits eine relevante Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten vorliegt. Dies betrifft insbesondere jene Aspekte der Ostepathie, welche bereits in die Manuelle Medizin eingeflossenen sind.
Insbesondere bei chronischen Schmerz-Syndromen der Wirbelsäule existieren zuverlässige Aussagen zur Effektivität osteopathischer Behandlungen. Auch deuten klinische Studien auf positive Effekte außerhalb des Bereichs muskuloskelettaler Störungen hin, vor allem im viszeralen Bereich. Es handelt sich dabei typischerweise um Störungen, bei denen keine irreversiblen Strukturveränderungen vorliegen wie beispielsweise:
Es bedarf weiterer Forschung, um die außerordentliche Wirksamkeit und Effektivität osteopathischer Medizin zu untermauern. Aufgrund der sprunghaften Zunahme der Forschungsaktivitäten, ausgelöst durch die Einführung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten an einigen deutschen Osteopathieschulen und einer voranschreitenden Akademisierung der Ausbildung, kann dies aber lediglich eine Frage der Zeit sein.
Ich habe eine randomisierte, kontrollierte, klinische Studie über die osteopathische Behandlung zur Inhibition eines persistierenden ATNR und der Verbesserung der Feinmotorik bei Grundschulkindern erstellt.
Literatur:
GO OSTEO ::. Osteopathie,
Säuglings- & Kinderosteopathie
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41066 Mönchengladbach